Ringvorlesung: Seen und Talsperren im Klimawandel: Welche Herausforderungen erwarten uns für das Management?

11.02.2025

In Brandenburg kommt es durch den Klimawandel verstärkt zu sinkenden und wechselnden Seewasserständen wie hier am Seddiner See (August 2022), Foto: Björn Grüneberg

Die Folgen der Klimawandels für Seen und Talsperren sind bereits jetzt deutlich zu erkennen und stellen eine große wasserwirtschaftliche Herausforderung dar. Dabei wirken Klimafaktoren direkt auf die Seen und indirekt werden die Wasser- und Stoffflüsse aus dem terrestrischen Einzugsgebiet beeinflusst.Der Temperaturanstieg an der Wasseroberfläche von ca. 0.5°C pro Dekade seit 1980 sowie sinkende oder wechselnde Wasserstände verändern zudem das thermische Regime sowie den Sauerstoff- und Nährstoffhaushalt von Standgewässern. Modellierungen unter Einbeziehung verschiedener Klimaszenarien zeigen, dass dieser Trend sich bis 2100 fortsetzt, wenn einschneidende Klimaschutzmaßnahmen ausbleiben. Extremereignisse wie Hitzewellen, Trockenheit oder Starkregen können die bisherige Funktion von Seen als Teil der Landschaft grundlegend verändern. Die eingetretenen und erwarteten Klimaeffekte verstärken meist die Eutrophierung und deren negative Symptome. Massenentwicklungen von Cyanobakterien, Fischsterben und die Einwanderung invasiver Arten können die Nutzung der Gewässer zusätzlich einschränken. Um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, müssen bereits existierende Stressfaktoren vermindert werden. So zeigen Modellrechnungen, dass die klimabedingte Abnahme der Sauerstoffkonzentration im Tiefenwasser von Standgewässern durch die weitere Reduzierung von Nährstoffeinträgen kompensiert werden kann. In der Vorlesung werden neben den Wirkungen des Klimawandels auf Seen und Talsperren Methoden der Vorhersage und Anpassungsstrategien an den Klimawandel vorgestellt und diskutiert.

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