Ringvorlesung: Optimierter Wasserrückhalt in Meliorationsgräben mit Kulturstauen: Notwendigkeit, Möglichkeiten und Grenzen

20.05.2025

Beispiel für einen Probestau zur Untersuchung der Effekte eines höheren Einstaus auf die angrenzenden Flächen. Foto: Christian Hildmann.

Der voranschreitende Klimawandel mit häufigeren Dürreperioden hat gravierende Folgen für die Landwirtschaft. Durch die im Süden von Brandenburg weiter abnehmende klimatische Wasserbilanz steht der Vegetation im Sommer weniger Wasser zur Verfügung. Zugleich verändern sich die Niederschläge: der Anteil an Starkniederschlägen und am Winterniederschlag nimmt zu. Die Niederungsgebiete sind von einem dichten Netz aus Meliorationsgräben durchzogen, die das Wasser schneller abfließen lassen. Mithilfe von Kulturstauen kann der Wasserfluss abgebremst werden: Ein lang bekannter Ansatz, der aber unter dem veränderten Klima anders gesteuert und ins System gesetzt werden muss, um Wirkung auf die landwirtschaftlichen Kulturen, den Landschaftswasserhaushalt und das Grundwasser zu entfalten.

Anhand von Intensivmessflächen und einer Modellierung sind wir der Frage, wie eine solche Steuerung aussehen sollte und wo ihre Grenzen liegen, nachgegangen. Sowohl die Grabenwasserstände als auch der Bodenwasserhaushalt der landwirtschaftlichen Flächen wurden dazu beobachtet. Hohe Grabenwasserstände können zeitweilig zu Vernässungen führen und sind deshalb nicht konfliktfrei. Vertiefende Untersuchungen zu den Auswirkungen des Stauregimes auf die landwirtschaftlichen Erträge erfolgen derzeit.

Gemeinsam mit drei Gewässerunterhaltungsverbänden wurde herausgearbeitet, welche Konflikte bei der Bewirtschaftung der Kulturstaue bestehen und wie diese gelöst werden können. Abschließend geben wir Hinweise, wie eine optimierte Steuerung der Grabenwasserstände aussehen sollte.

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