Braunkohlebergbau und Gebietswasserhaushalt in Westsachsen - zwischen Grundwasserwiederanstieg, Gewässerverbund und Hochwasservorsorge

08.01.2019

Ausgehend von einer Situation 1990 mit „Mondlandschaften“, Altlasten und abwasserbelasteten Fließgewässern hat sich das Leipziger Neuseenland seither zu einer attraktiven „Landschaft nach der Kohle“ mit vielfältigen Freizeit- und Sportangeboten, aber auch abwechslungsreichen Naturrefugien entwickelt. Die Tagebauseen, die teilweise durch Kanäle und Schleusen miteinander verbunden sind, haben sich vielerorts zu neuen touristischen Destinationen entwickelt, die auch der Industriekultur Raum geben. Zudem haben die Hochwasserschutzräume zuletzt beim Hochwasser vom Juni 2013 unter Beweis gestellt, dass sie geeignet sind, beträchtlichen Schaden von den Unterliegern abzuwenden. Auch wenn die Braunkohlesanierung insgesamt eine Erfolgsgeschichte bildet, verbleiben noch vielfältige und hochkomplexe wasserbezogene Problemfelder, die zur Bewältigung anstehen. Exemplarisch stehen dafür die „Braune Pleiße“ mit der Suche nach geeigneten Sanierungslösungen, die Neuordnung der Vorflut im Tagebaubereich Goitzsche, geotechnische Kalamitäten insbesondere in Altbergbaugebieten und nicht zuletzt die Einbeziehung der Tagebauseen in ein ganzheitliches Bewirtschaftungskonzept, wozu der Handlungsbedarf im Trockenjahr 2018 mehr als deutlich wurde. In die Gesamtbetrachtungen einzubeziehen ist schließlich auch ein Blick auf den aktiven Braunkohlenbergbau der MIBRAG mbH vor dem Hintergrund der für 2019 anstehenden Entscheidungen der „Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“.

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