Das Grundwassermodell „Lausitz“ endlich am Start

Der Wasser-Cluster-Lausitz e.V. zeigt sich erfreut über den Inhalt der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vom 12. Januar 2024, https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2024/01/20240112-grundwassermodell-lausitz.html.

Konkret geht es um die Erstellung eines numerischen Grundwasser-strömungsmodells, welches eine Fläche von ca. 5.000 km² umfassen und damit alle jemals vom Lausitzer Braunkohlenbergbau beeinflussten Grundwasserhorizonte erfassen soll. Damit wird von Bund und Ländern eine Forderung gemäß Entschließungsantrag des Bundestages zum Kohleverstromungs-beendigungsgesetz (KVBG) vom 02. Juli 2020 (BT-Drucksache 19/20714(neu)) eingelöst. Das im Fachjargon als Großraummodell Lausitz (GRM Lausitz) bezeichnete Modell soll für die Ressource GRUNDWASSER als länderübergreifendes Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsinstrument neben dem bereits seit langem bestehenden ebenfalls länderübergreifendem Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsinstrument für OBERFLÄCHENWASSER WBalMo die Grundelemente für ein strategisches Wassermanagement in der Lausitz komplettieren. Eine Kopplung beider Modelle ist zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.

Der Zeitraum für die Erstellung des GRM Lausitz bis 2027 gilt unter Fachexperten als sehr ambitioniert, benötigt man nach allgemeiner Erfahrung für die Erstellung sowie Validierung und Verifizierung solcher Grundwassermodelle in Bergbaugebieten mindestens fünf Jahre. Gleichwohl ist es um so wichtiger, an diesem Projekt mit einem Projektumfang von 9 Mio. Euro konzentriert zu arbeiten.

Der WCL e.V. fordert, die  zielführende Auseinandersetzung  mit den Hauptergebnissen der UBA-Wasserstudie vom Sommer 2023 (https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/spree-droht-nach-kohleausstieg-in-der-lausitz) und daraus resultierende Grundsatzentscheidungen parallel voranzutreiben und nicht bis zur Fertigstellung der Großraummodells abzuwarten. Aus der Perspektive des WCL e.V. müssen sich Bund und Länder bis spätestens 2027 dazu verständigt haben, an welchen konkreten Standorten die Erhöhung der Gesamtspeicherkapazität auf 178 Mio. m³ Wasservolumen und aus welchem benachbarten Flusseinzugsgebiet jährlich bis zu mindestens 63 Mio. m³ Flusswasser ins Spreegebiet übergeleitet werden.

Die rechtzeitige Fixierung dieser wasserwirtschaftlichen Hauptprojekte bildet die wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die spätere jährliche Fortführung des GRM Lausitz als ständig arbeitendes Modell, welches dann bestimmungsgemäß für Planungs-, Steuerungs- und Entscheidungsprozesse eingesetzt werden kann.

Dipl.-Ing. Ingolf Arnold, Erster Vorsitzender des WCL e.V.

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